Ganz im Gegensatz zu Marie Kondos Aufräumtipps stellt sich oft die Realität in Japans kleinen Wohnungen dar: Bis oben vollgeramschte Räume sind keine Seltenheit, aber die Extremfälle mit denen sich hier beschäftigt wird, stehen dann doch etwas heraus. Und müssen begradigt werden. Dafür zuständig ist eine eifrige Firma, bei der Ritsuki neu anheuert. Nicht sein ursprünglicher Traumjob, aber bald lernt er sich mit den unaufgeräumten Gegebenheiten anzufreunden, auch wenn es ihm noch gelegentlich den Magen aushebt. Der ehemalige Pianist scheint dabei ebenso ein Gleichgewicht in seiner Vergangenheit und Gefühlswelt wiederherstellen zu wollen, indem er den Menschen hilft, ihre äußeren und inneren Räume zu säubern. Gemeinsam lernen wir in vier Akten die unterschiedlichsten Bewohner:innen der Chaos-Buden kennen – und auch schätzen. Sie alle erzählen eine höchst verständliche Geschichte und bald ist die Sorge um die einzelnen Menschen größer, als um den Zustand ihrer Wohnung.

In humorvollen episodenhaften Einzelstories erzählt Takayuki KAYANO seine Auseinandersetzung mit einem sozialen Phänomen, die erzählerische Verbindung dieser Geschichtchen ist es, die Stärke seine Werks ausmachen. Nach seinem letztjährigen Horror Film Journey Beyond the Night, der bei kleineren Festivals wahrgenommen wurde, ist dies sein nun dritter Spielfilm. Auch dieser wurde auf mehreren Festival gezeigt, so bei Skip City in Japan oder auch bei Nippon Connection in Frankfurt. Dort erhielt er den Nippon Visions Audience Award.