Zurückgezogen lebt Tsutomu auf einer abgelegenen Hütte im Einklang mit sich, den Jahreszeiten und der Natur. Sein Leben hat er nach den Grundlagen des Zen, so wie es ihm als junger Mönch vermittelt wurde, ausgerichtet. Er schreibt seine Erfahrungen und Beobachtungen nieder, öfters erhält er Besuch von seiner Verlegerin und Freundin Machiko. Einen großen Teil seines Daseins verbringt er mit dem Anbau, der Ernte und der Zubereitung von Nahrungsmitteln, Gemüse und Obst, so wie es die Natur erlaubt und ermöglicht. Fasziniert leistet Machiko ihrem Autor dabei Gesellschaft und lauscht aufmerksam seinen Ausführungen. Dabei treten Brüche zu Tage, unaufgearbeitete Vergangenheit, ein nicht Loslassen können von früheren Ereignissen und Personen. Erst als Tsutomu sich seiner eigenen Endlichkeit bewußt wird, beginnt er mehr soziale Nähe zu suchen.

Es ist die Konzentration auf das Detail, die liebevolle Hingabe zu den einfachen Dingen im zurückgezogenen Alltag, die in Yuji NAKAEs Film hervorstechen. In überzeugender Vermittlung einer traditionellen Auffassung des Prinzips Nahrung, verbunden mit beeindruckender Darstellung ihrer Zubereitung, bringt er uns einen schwierigen Charakter näher, der die Einsamkeit als Ausweg gewählt hat. Gespielt wird er von Kenji SAWADA, der nach langer Pause wieder vor der Kamera zu sehen ist. Er war als Pop-Sänger ein Superstar im Japan der 60er und 70er Jahre. Später drehte er dann mit Paul SCHRADER (Mishima, 1985 – vor drei Jahren bei Japannual), Seijun SUZUKI und Takashi MIIKE. Zur Belohnung für seine Rückkehr wurde er heuer bei den Mainichi Film Awards und den Kinema Junpo Awards als Bester Darsteller ausgezeichnet. Seine Partnerin im Film, Takako MATSU (auch sie ehemalige Sängerin), ist den Meisten von ihrer Hauptrolle im aufsehenerregenden Thriller Confessions (2010) bekannt, sie hatte aber auch die Hauptrolle in Shunji IWAIs Last Letter (2020).