Rude to Love
OT: Ai ni RanbouYukihiro Morigaki | JPN 2024 | 105 min | OmeU
Mit: Noriko Eguchi, Kotaro Koizumi, Jun Fubuki
Momoko lebt das unaufregende Leben einer japanischen Hausfrau ohne Nachwuchs. Sie hält das vorstädtische Haus in Ordnung und sieht zu, dass ihr Ehemann gut versorgt den Weg zur Arbeit antritt. Sie kümmert sich um die nebenan wohnende Schwiegermutter und trägt auch deren Müll täglich zum nachbarschaftlichen Müllplatz, für den sie eine gewisse Verantwortung übernommen hat, ebenso wie für die streunenden Katzen der Gegend. Immer wieder ruft sie nach Pi-chan, die wohl abhanden gekommen ist. Fortwährende Brandstiftungen in der Nachbarschaft beunruhigen sie, aber bei ihren Kursen zur Seifenerzeugung findet sie Ablenkung, Anerkennung und Abwechslung. Ihr beschauliches Leben findet allerdings eine jähe Wende, als ihr die Basis ihrer Zufriedenheit abrupt entzogen wird. Von nun an ist sie nicht mehr bereit mitzuspielen und sie – No more Mrs. nice Girl – besorgt sich eine Kettensäge. Gräben tun sich nun auf, wortwörtlich.
Für Regisseur Yukihiro MORIGAKI ist es der vierte Spielfilm und nach Goodbye, Grandpa (2017) auch sein erfolgreichster, der sogar im Wettbewerb beim Filmfestival in Karlovy Vary lief. Für die psychotisch angehauchte Atmosphäre seines Films ist der Hauptdarstellerin Noriko EGUCHI zu danken, die den Balanceakt zwischen biederer Zufriedenheit und manischer Wut hervorragend meistert. Ihre Energie in Nebenrollen wertete schon eine Reihe von Filme auf, bei Japannual waren das Undercurrent und Ripples (2023), Riverside Mukolitta (2022), My Name is Yours (2021) oder Close-Knit (2017). Sie hat je eine Nominierung der Hochi Film Awards (2022) und der Japan Film Academy (2021) als beste Nebendarstellerin zu Buche stehen. In diesem Jahr könnten einige als beste Hauptdarstellerin dazu kommen. Ihre Schwiegermutter wird dargestellt von Jun FUBUKI, vielen noch bekannt aus Séance von Kyoshi KUROSAWA (2000) unter dessen Regie sie auch in anderen Filmen vertreten war.