Melting Sounds
OT: Hotobori Melt SoundsKahori Higashi | JP 2021 | 80 min | OmeU
Mit: Xiangyu, Keiichi Suzuki, Amon Hirai, Umeno Uno, Satoshi Sakata
Die junge Koto versucht ihrer städtischen Welt für einige Zeit zu entfliehen. Das leerstehende Landhaus ihrer verstorbenen Großmutter bietet sich als Zufluchtsort bestens an. Zu ihrer Überraschung haust dort in einem Gartenverbau auch der älterer Sonderling Take, mit Mikrophonangel und Kopfhörer ausgestattet. Er widmet seine verbleibende Zeit dem Versuch, all die Laute festzuhalten, die bald für immer verschwunden sein werden. Töne und Geräusche des Alltagslebens, sonst nur im Augenblick wahrzunehmen.
Koto und Take bilden ein Außenseiter-Team, das seine Stärke beweisen muss, als die Behörden zum Verlassen des alten Hauses drängen. Es soll niedergerissen werden, einer zeitgemäßeren Nutzung Platz machen. Bald finden sie jedoch unerwartete Verbündete in ihrem stillen Kampf gegen kalte Modernisierung und sie machen es sich richtig gemütlich, rund um den warmen Kotatsu in der Mitte ihres Hauses und lernen zu schätzen, was sie haben. Jetzt, aber nicht für immer.
Der erste Langfilm der Regisseurin Kahori HIGASHI hatte seine Premiere beim Osaka Film Festival und besticht durch seine unaufgeregte Vermittlung überzeugender Erkenntnisse. Er strahlt jene Wärme aus, die seine Charaktere untereinander schaffen und festzuhalten versuchen. Vermittelt wir dies vor allem Dank der schauspielerischen Darbietung der rappenden Elektropop Vocalistin xiangyu, die hier zeigt, dass eine zweite Karriere in ihr schlummert. Unterstützt wird sie von Keiichi SUZUKI, oftmals in Filmen von Shunji IWAI zu sehen.