Ainu Mosir
Takeshi Fukunaga | JP 2020 | 84 min | OmeUMit: Kanto Shimokura, Debo Akibe, Emi Shimokura, Toko Miura, Lily Franky
SA 9.10. um 12:00 Uhr
Die Bevölkerung Japans ist bei näherer Betrachtung nicht ganz so ethnisch homogen, wie es gemeinhin den Anschein hat. So stellt die indigene Gruppe der Ainu die Urbevölkerung der nördlichen japanischen Insel Hokkaido dar. Der junge Kanto ist ein Ainu Teenager in einer eng verbundenen Dorfgemeinschaft. Seine Zukunftsperspektive nach Abschluss der High School scheint mit den für die Ainu Community üblichen touristischen Aktivitäten vorbestimmt. Noch sieht er eine Chance auszubrechen, aus dem kleinen Dorf wegzugehen, etwas anderes zu machen als „Ainu stuff”, wie er es nennt. Sein Vater ist vor einigen Jahren verstorben, er wird von seiner Mutter erzogen. Debo, einer der führenden Köpfe der verwobenen Gemeinschaft, nimmt sich des Jungen an und versucht, ihn mehr an die Traditionen der Ainu zu binden. Folglich bittet er ihn, für einen Bären, der versteckt vor den Anderen in einem Käfig im Wald lebt, zu sorgen und Kanto knüpft eine innige Beziehung zu dem Tier. Indessen weiß nur Debo, dass die Aufzucht des Bären einzig den Zweck hat, ihn für ein traditionelles Ritual vorzubereiten, bei dem der Bär geopfert werden soll.
Der Film des aus Hokkaido stammenden Regisseurs Takeshi FUKUNAGA erhielt nicht nur beim Tribeca Film Festival eine Auszeichnung, sondern auch bei einer ganzen Reihe von weiteren Filmfestivals weltweit. Der Regisseur selbst hat lange in den USA gelebt und wurde bereits für seine amerikanischen Filme mehrfach ausgezeichnet. Die Darsteller seines Films sind allesamt selbst Ainu (Ausnahme Lily Franky als neugieriger Journalist) und haben für ihre Rollen ihre eigenen Namen behalten.