Glory to the Queen
Tatia Skhirtladze | AT/GE/RS 2020 | 82 min | OmUGlory to the Queen erforscht ein außergewöhnliches biografisches Gewebe zwischen vier Frauen, die während der Sowjetzeit zu Ikonen der Frauenemanzipation wurden. Im Mittelpunkt stehen die legendären sowjet-georgischen Schachspielerinnen Nona Gaprindaschwili, Nana Alexandria, Maia Tschiburdanidze und Nana Iosseliani.
Von Anfang der 60er Jahre an bis zum Zerfall der Sowjetunion waren es diese vier Spielerinnen, die „Frauenschach“ revolutioniert und es im internationalen Kontext auf „Männerniveau“ brachten. Nona Gaprindashwili und Maia Tschiburdanidze jagten sich den Weltmeistertitel im Schach fast 30 Jahre lang durchgehend gegenseitig ab. Nana Alexandria und Nana Iosseliani waren ihnen dabei dicht auf den Fersen. Nona war auch die erste Frau auf der Welt, die den prestigeträchtigen Titel der Großmeisterin erhielt, weil sie so erfolgreich gegen Männer antrat.
Der Film führt uns nach Tiflis in Georgien, wo die Frauen heute leben. Die vier, die im olympischen Team der Sowjetunion oft zusammen gespielt haben, waren aber Zeit ihres Lebens auch verbissene Gegnerinnen am Schachbrett. Sie haben sich seit über 20 Jahren nicht mehr an einen Tisch, geschweige denn an ein Brett gesetzt. Glory to the Queen bringt sie noch einmal zusammen.
Glory to the Queen ist ein Film über Siegen und Verlieren am Schachbrett und im Leben, und über das Auflehnen gegen ein mächtiges, männliches System. Eine filmische Reflexion darüber, wie der Kampf einzelner Frauen um Unabhängigkeit und Freiheit in individuellen und kollektiven Lebensgeschichten widerhallt.