Diskussion: Touch me not - The Politics Of Intimacy
Adina Pintilies TOUCH ME NOT, ausgezeichnet mit dem Goldenen Bären und dem Preis für den besten Debütfilm auf der Berlinale 2018, versteht sich als filmisches Experiment auf der Suche nach Intimität. Über Intimität offen zu sprechen, fällt schwer. Zwar ist sie ein essenzieller Aspekt unseres menschlichen Seins, doch häufig besetzt von zu vielen Tabus, Scham-, Schuldgefühlen und Blockaden.
An der verschwimmenden Grenze zwischen Realität und Fiktion hinterfragt der Film unsere vorgefassten Vorstellungen über Intimität und bricht mit ihnen.
„TOUCH ME NOT ist zu allererst eine Einladung zum Dialog.“ meint die Regisseurin Adina Pintilie. „Hinter die scheinbaren Tabus zu blicken öffnet neue Räume für Selbstreflexion und Transformation. Der Zuschauer/die Zuschauerin wird eingeladen, sein/ihr Wissen über die menschliche Natur zu vertiefen und seine/ihre Erfahrungen und Gedanken über intime Beziehungen in einem neuen Licht zu sehen. Der Film stimuliert unsere Neugier auf das Andere und unsere Fähigkeit, sich in den Anderen hineinzuversetzen. Ich persönlich glaube, dass das Verständnis von der menschlichen Natur und das Ausüben unserer Fähigkeit, den Anderen als ein ‚Anderes Ich‘ zu sehen, die Kraft hat, sowohl unser inneres Selbst, als auch den Weg, wie wir interagieren, essenziell zu verändern.“
DIALOG MIT DEN PROTAGONIST/INNEN DES FILMS
Die Diskussion rund um TOUCH ME NOT hat gezeigt, dass der Film ein großes Potenzial hat, weit über den Kinosaal hinaus zu wirken. TOUCH ME NOT wird nicht nur als Film, sondern auch als bewusstseinssteigernde Erfahrung erlebt. Einen essenziellen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten die ProtagonistInnen des Films, die im Rahmen der Politics Of Intimacy-Gespräche aktiv in den direkten Dialog mit dem Publikum treten. Jede dieser Personen hat ihre eigene Geschichte, trägt mit charismatischer Präsenz ihren progressiven und inspirierenden Beitrag zur offenen und befruchtenden Diskussion bei. Viele der ProtagonistInnen sind bekennende MenschenrechtsaktivistInnen und entfachen eine Diskussion über die sensiblen Themen, wie zum Beispiel Intimität und Behinderung, persönliche Grenzen, Genderfluidität, die Schönheit des Körpers abseits der Ideale, sowie innerer Frieden.